Korrosionsschutz – ohne Beschichtungssysteme geht es nicht!

In unserem Alltag ist "Rostfraß" beinahe unsichtbar geworden. Doch Korrosion bleibt auch im 21. Jahrhundert ein großes, globales Problem. Davon betroffen sind Stahlkonstruktionen wie Brücken oder Tragwerke, aber auch Industrieanlagen und Kraftwerke, Bahngleise, Rohrleitungen, Fahrzeuge und Maschinen. Die zersetzenden chemischen Prozesse an der Atmosphäre, im Wasser und im Erdboden kommen Staat und Wirtschaft teuer zu stehen: Die jährlichen Kosten durch Korrosion belaufen sich in den Industriestaaten auf bis zu 4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, in Deutschland also auf bis zu circa 90 Milliarden Euro.

Korrosionsschutz von Stahl durch Beschichtungsstoffe ist alt und doch ewig jung. Im Stahlbau sind Beschichtungssysteme mit Abstand die wichtigsten, häufig die einzig praktikablen Verfahren. Sie bringen für alle denkbaren Stahlkonstruktionen nachhaltigen Schutz mit ästhetischer Gestaltung zusammen. Innovativ und wirtschaftlich steigern sie die Effizienz von Korrosionsschutzmaßnahmen – sowohl bei der Erstbeschichtung im Neubau wie auch bei der Instandsetzung bestehender Objekte. Beschichtungssysteme sind sogar die einzigen Materialien, die nahezu unbegrenzt Reparatur- und vollständige Erneuerungsmöglichkeiten des Korrosionsschutzes erlauben.

Ästhetisch geschützt!

Moderner Stahlbau zeigt die verschiedenen Facetten eines faszinierenden Materials, das die Konstruktion einzigartiger und spektakulärer Bauwerke ermöglicht. Ein Material, das nach wie vor für weit gespannte, tragende oder geometrisch komplexe Konstruktionen als unentbehrlich gilt: Aus Stahl werden beispielsweise Brücken und Hafenanlagen, Schleusentore und Schiffe gebaut; Stahl wird im Kraftwerksbau, beim Bau von Chemieanlagen und Raffinerien, für Tanklager und Gittermasten verwendet. Aber auch für Leichtbauweisen, Fassadenverkleidung und Oberflächengestaltung wird Stahl überzeugend eingesetzt. Moderne Beschichtungssysteme haben den Bau anspruchsvoller Stahlkonstruktionen ästhetisch perfektioniert. Dementsprechend sind sie im Stahlbau nicht mehr wegzudenken! Vom reinen Zweckanstrich haben sie sich immer mehr zur wichtigen optischen Komponente gewandelt. Wo früher tristes Grau vorherrschte, werden Stahlbauelemente heute zum charakteristischen Ausdrucksmittel oder farblich der Umgebung angepasst: Funktionalität und Ästhetik werden eins!

Innovativ geschützt!

Korrosionsschutz mittels moderner Beschichtungssysteme hält mit den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen Schritt: höheres Verkehrsaufkommen etwa, durch das Brücken wesentlich schneller an ihre bei der Planung errechnete Belastungsgrenze kommen, hat zwangsläufig Auswirkungen auf die Korrosionsanfälligkeit der Stahlkonstruktionen. Neue Anwendungen, Prozesse und Standorte – Offshore-Windanlagen beispielsweise – erfordern praktikable Korrosionsschutzkonzepte. Und auch äußere Einflussfaktoren wie etwa Extremwetterlagen infolge des Klimawandels mit Starkregen, Hagel und Sturm, höhere UV-Belastungen im Sommer, strengerem Frost im Winter brauchen angepasste Maßnahmen zum Schutz unserer Infrastruktur. Am wirksamsten kann die Korrosion von Stahl durch Beschichtungssysteme verhindert werden. Die Normen-Reihe DIN EN ISO 12944 enthält in 8 Teilen alle wichtigen Angaben zum Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme, welche die Anforderungen der mechanischen Belastbarkeit, der komplexen und konstruktiven Merkmale genauso erfüllen, wie sie äußeren Einflüssen und außergewöhnlichen Belastungen trotzen.

Wirtschaftlich geschützt!

Korrosion lässt sich nicht vermeiden! Professioneller Korrosionsschutz, der systematisch überwacht und bei Bedarf zügig erneuert wird, kann jedoch der Zerstörung wertvoller Werkstoffe entgegenwirken. Die Mitglieder der Fachgruppe Korrosionsschutz und Beschichtungssysteme im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. leisten durch zunehmend leistungsfähigere, korrosionshemmende Beschichtungen seit langem den zentralen Beitrag zum Werterhalt im großen Stil. Dank leichter Verarbeitbarkeit, schneller Härtung sowie einer sehr hohen Verschleißfestigkeit und Dauerschwellfestigkeit unter Schotterbelastung, stellen moderne Beschichtungssysteme eine der wirtschaftlichsten Lösungen des Korrosionsschutzes dar. Mit sorgfältig aufeinander abgestimmten Beschichtungsaufbauten sichern sie lange Schutzdauer und Wirksamkeit. Ohne Beschichtungssysteme würden allein hierzulande jährlich Schäden durch Korrosion in Höhe von rund 100 Milliarden Euro entstehen. Immer wichtiger aus wirtschaftlicher und umweltpolitischer Sicht werden Instandsetzungen von Altbeschichtungen. Hierfür sind Beschichtungssysteme die einzigen Materialien, die nahezu unbegrenzt Reparatur- und vollständige Erneuerungsmöglichkeiten des Korrosionsschutzes erlauben. Korrosionsschutz, d. h. verhindern oder vermindern von Korrosion, ist grundsätzlich Werterhaltung und damit wirtschaftlich. Durch sachgerechten Korrosionsschutz können enorme Verluste vermieden werden, die jährlich durch Korrosion auftreten und der Volkswirtschaft enormen Schaden zufügen.

Nachhaltig geschützt!

Auch aufgrund von stetig steigenden Baukosten und im Hinblick auf einen verantwortungsbewussten, sparsamen Umgang mit Ressourcen, wird der Schutz von bestehenden Bauten immer wichtiger. Moderne Beschichtungssysteme zielen darauf ab, den Stahl einer Konstruktion und damit die Konstruktion selbst möglichst lange vor Korrosion zu schützen. Damit sind sie per Definition nachhaltig. Außerdem sind sie das einzige Material, um bereits vorhandene Korrosionsschäden sanieren oder bestehende Schutzsysteme regelmäßig erneuern zu können. Indem Beschichtungssysteme die Lebensdauer von Bauteilen enorm erhöhen, tragen sie somit wesentlich zur Nachhaltigkeit in Bau und Produktion bei. Die Lebensdauer von Bauwerken wird immer mehr als Werkzeug anerkannt, um die Nachhaltigkeit von Produkten und Systemen zu messen. Deshalb sind funktionstüchtige Schutzbeschichtungen immens wichtig. Sie helfen Bauwerke vor thermischen oder chemischen Angriffen mit unvorhersehbaren Folgekosten zu schützen.

Funktionell geschützt!

Jedes Teil rostet anders! Korrosion ist jeweils abhängig vom Metall, den einwirkenden korrosiven Substanzen und den Bedingungen, unter denen die Reaktion stattfindet. Sie zeigt praktisch in jedem Einzelfall eine andere Ausprägung: Eine Seilbahn in den Alpen korrodiert anders als eine unterirdische Wasserleitung oder eine Bohrinsel in der Nordsee. Selbst an einer einzigen Stahlbrücke unterscheiden sich die Belastungen im Sprühsalzbereich und im oberen Teil der Pylonen. Die Zusammensetzung und Verarbeitung moderner Beschichtungssysteme wurde in jahrzehntelanger Entwicklungsarbeit so perfektioniert, dass der Korrosionsschutz heute exakt auf die einwirkenden Korrosionsbelastungen ausgerichtet werden kann - sowohl bei der Erstbeschichtung im Neubau wie auch bei der Instandsetzung bestehender Objekte.